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Wenn man mich fragt, was ich beruflich so mache, und ich antworte, ich sei Kunsthistorikerin, dann fallen die Reaktionen recht unterschiedlich aus.
„Dann malst Du bestimmt auch?“, ist die eine.
„Ach, das wollte ich auch immer machen, habe es mich aus wirtschaftlichen Gründen aber nicht getraut“, lautet die andere.
Ein Investmentbanker, mit dem ich letzte Woche sprach, schaute mich zunächst ungläubig an. „Kann man denn davon leben?“, brachte er schließlich seine Zweifel an diesem Berufsbild unverblümt zum Ausdruck.
Ja, kann man, vorausgesetzt, unter „leben können“ versteht man nicht ausschließlich die Welt von Aston Martin, Dubai und Penthouse hoch zehn. Und vorausgesetzt, man legt sich wirklich ins Zeug.

Bei mir war das in Kürze gefasst so:
– Studium der Fächer Kunstgeschichte und Geschichte und ein bisschen Romanistik in Salzburg. Abschluss in Kunstgeschichte mit Promotion und sehr gutem Erfolg.
– wissenschaftliches Volontariat im Kunstreferat der Erzdiözese München und Freising. Schwerpunkt Denkmalpflege, Projektbegleitung, Inventarisierung, Museumswesen. War eine harte Schule, dennoch viel gelernt.
– Universitätsassistentin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck, befristeter Vertrag. Viel geforscht, viel geschrieben, meine Leidenschaft für die Lehre entdeckt. Erste Zweifel, ob die Hochschule für’s Fortkommen tatsächlich geeignet ist.
– private Kunstsammlung in Innsbruck betreut. Außerordentliches logistisches Talent an mir entdeckt.
– in Forschungsprojekt an der KU Linz eingestiegen. Weiter geforscht, weiter geschrieben, Zweifel bestätigt: Hochschule als Karrierefenster zu volatil. Kann sich jederzeit schließen und dann wird’s dunkel.
– beim letzten Strahl Helligkeit in die Wirtschaft gewechselt. Management der Kunstsammlung der Sparkasse OÖ. Passt wie ein Handschuh.
Hier haben wir gerade unsere Ausstellung „Next Generation in Art“ fertig gehängt. Das Foto hat Laura Steiner geschossen, eine Künstlerin der Ausstellung. War eine besonders gelungenes Projekt, hat allen Freude gemacht, und das sieht man.

Doch ganz im Ernst:
Meine Expertise liegt in der Kunst- und Architekturgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts und damit vornehmlich in den Strömungen, die man als „-ismen“ bezeichnet: Historismus, Eklektizismus, Symbolismus, Expressionismus, Brutalismus…. die haben es mir angetan. Fasziniert bin ich von der Strahlkraft des wenig Bekannten. Das Entdecken vergessener Künstler, verborgener Bauten und verdeckter Zusammenhänge macht meine Leidenschaft für die Kunstgeschichte aus.
In meinen universitären Abschlussarbeiten und großen Forschungsprojekten habe ich mich mit der „Utopie der Gartenstadt Hellerau“ beschäftigt und mit der Casa Bonazza ein kaum bekanntes Gesamtkunstwerk ins Bewusstsein der Architekturgeschichte zurück geholt. Und als das noch kaum jemand sexy fand, habe ich Österreich nach aussagekräftigen Kirchenbauten der Moderne abgesucht. Und da gibt es einige.
Von den klassischen Berufsfeldern der Kunstgeschichte habe ich alle getestet und einige für gut befunden. Denkmalpflege, Museumsarbeit, Forschen und Lehre sind meine Favourites. Und meine Besuche in den Ateliers zeitgenössischer Künstler.

Außerdem bin ich ausgebildete Yogalehrerin für den klassischen Yoga (vierjährige Yogalehrerausbildung in München nach den Qualitätskriterien des Berufsverbandes der Yogalehrenden in Deutschland, Österreich und der Europäischen Yogaunion). http://www.yoga-linz.com